«Natur. Und wir?»

    Wir lieben, verehren und schützen die Natur, wir erforschen, erobern und verkaufen sie – und geraten zunehmend in Sorge über ihren Zustand. Was aber ist Natur eigentlich? Wem gehört sie? Und müssen wir sie retten? Die Stapferhaus-Ausstellung «Natur. Und wir?» in Lenzburg lädt zu einem poetischen Ausflug nach drinnen. Sie geht vom kritischen Zustand der Natur aus und führt zu einem neuen Blick auf sie. Sie fordert dazu auf, das eigene Verhältnis zur Natur zu entdecken und mitzureden, wohin die Reise gehen soll.

    (Bilder: Stapferhaus / Anita Affentranger) Das Stapferhaus lädt mit NATUR zum Ausflug nach drinnen – wo Selbstverständliches hinterfragt und neue Perspektiven entwickelt werden können.

    Wir streiten uns in diesen Tagen viel und heftig über den richtigen Umgang mit der Natur. Darüber, ob der Schutz der Natur oder das Wohl und die Versorgungssicherheit der Menschen an erster Stelle stehen, und darüber, was unser Umgang mit der Natur für die Generationen nach uns bedeutet. Die aktuelle Stapferhaus-Ausstellung befragt den Boden, auf dem sich diese Debatten entspinnen: das Verhältnis zwischen Mensch und Natur und die Stellung des Menschen in der Welt. Die Überzeugung, dass der Mensch Steinen, Pflanzen und Tieren übergeordnet ist, prägt unser Denken. «Natur. Und wir?» erzählt, woher diese Vorstellungen kommen und lädt ein, die eigene Sichtweise zu erweitern: Was wäre, wenn wir die Welt aus dem Blickwinkel eines Fuchses oder eines Pilzes wahrnehmen könnten? Was, wenn wir all die winzigen Mikroben in und auf uns sehen könnten, die unser Leben erst ermöglichen? Wie ist es, wenn die Natur mehr Rechte hat?

    Was ist eigentlich Natur? Und wem gehört sie?

    Und was, wenn Natur etwas ganz anderes ist, als bisher angenommen? Die Besucher/innen tauchen von Kopf bis Fuss in poetische, verspielte Welten ein und erkunden dabei neue Perspektiven auf Natur. Sie sind aufgefordert, Position zu beziehen und den eigenen Kompass neu auszurichten. So wird das Publikum schliesslich Teil einer Debatte, in der verhandelt wird, was zu tun ist: Müssen wir die Natur retten und wenn ja, mit welchen Mitteln? Mit ausgeklügelter Technik, mehr Forschung oder einem anderen Verhältnis zur Welt? Die Ausstellung gibt nicht die eine Antwort. Sie regt an, über die entscheidende Frage unserer Zeit nachzudenken. Und dabei den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Boden, auf dem wir alle stehen, zu erforschen.

    Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem holländischen Szenografiebüro Kossmann.dejong konzipiert und umgesetzt.

    www.stapferhaus.ch

    pd

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